Geschichte

Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) wurde 1987 als Organ der freiwilligen Selbstkontrolle von PR-Fachleuten gegründet. Im Bewusstsein ihrer Mitverantwortung für eine korrekte Information und Aufklärung von Presse und Öffentlichkeit verpflichteten sich die PR-Praktiker*innen zu einer an ethischen Normen, Gesetzen und professionellen Standards orientierten Öffentlichkeitsarbeit.

Während die Tätigkeit des Rats in Bezug auf öffentliche Rügen unter dem Vorsitzenden Friedrich von Friedeburg anfangs noch zögerlich verlief, baute der Vorsitzende Horst Avenarius (1992-2008) zu Beginn der 1990er Jahre den Rat systematisch auf. Er ließ den Grundsatz verankern, dass die Zuständigkeit des Rats alle PR-Aktivitäten von Akteur*innen in Deutschland umfasst, unabhängig von beruflichem Status oder Zugehörigkeit zu Berufsverbänden. In der Folge und unter der gestiegenen medialen Aufmerksamkeit für das (Fehl-)Verhalten der PR-Branche professionalisierte sich die Arbeit des Rates. Erste Richtlinien wurden vom DRPR verabschiedet, die die aktuellen PR-Themen dieser Zeit widerspiegeln: Umgang mit Journalist*innen  (1997), Handhabung von Garantien (1999),  Product Placement und Schleichwerbung (2003), Kontaktpflege im politischen Raum (2004), Ad-hoc Publizität (2005) und Medienkooperationen (2008).

Unter dem Vorsitz von Richard Gaul (2009-2011) wurden die Vorarbeiten für die Entwicklung eines neuen Kommunikationskodex geleistet und der „Trägerverein des Deutschen Rates für Public Relations (DRPR) e. V.“ gegründet. 2012 wurde der Deutsche Kommunikationskodex verabschiedet, der den verbindlichen Ethik- und Verhaltensrahmen für die tägliche Arbeit vorgibt. Neben den DRPR- Richtlinien sowie internationalen Kodizes ist er eine zusätzliche Grundlage für die Arbeit des Rats unter seinem Vorsitzenden Günter Bentele (2012-2017). Im Zentrum des Kodex stehen Transparenz, Integrität, Fairness, Wahrhaftigkeit, Loyalität und Professionalität. Der im Vorfeld initiierte partizipative Prozess mit Trägerverbänden und der PR-Branche zur Entwicklung des Kodex gilt als Maßstab für zukünftige Prozesse. Zentrale Richtlinien umfassten Online-PR (2017) und das Verhältnis zwischen PR und Journalismus (2013).

Social Media sowie die Corona-Pandemie sind die beherrschenden Themen während des Ratsvorsitzes von Lars Rademacher (2018-2023). Zunächst wurden daher in partizipativen (Online-)Formaten mit Kommunikationsexpert:innen die Auswirkungen auf die PR-Branche diskutiert und im Anschluss (2022) die Richtlinien für Wissenschafts-PR, Bürgerbeteiligung und Kommunikation sowie die überarbeitete Richtlinie für Online-PR publiziert.

Details zur Geschichte des DRPR bis 2007 finden Sie in der Schrift zu 20 Jahre Deutscher Rat für Public Relations  sowie in den von 1995 bis 2012 gültigen Statuten.