DRPR wehrt sich gegen Verunglimpfung der PR-Branche

In einem offenen Brief wendet sich der DRPR an die Redaktion Story im Ersten beim NDR Fernsehen in Hamburg.

Sehr geehrte Frau Enwaldt, sehr geehrter Herr Kreysler,

wir haben mit Interesse Ihren Beitrag „Wahlkampf undercover“ in der Reihe Story im Ersten zur Kenntnis genommen.

Die darin aufgezeigten „Machenschaften“ von Wahlkampfberatern in London ordnen Sie pauschal dem Tätigkeitsfeld von PR-Agenturen zu. Dabei vermitteln Sie den Eindruck, dass die erwähnten Agenturen auch in den deutschen Wahlkampf eingreifen und hier präsent sind. Wenn dies der Fall wäre, würden wir Sie bitten dem Deutschen Rat für Public Relations (DRPR), natürlich vertraulich, Ihre Informationen zur Ver­fügung zu stellen, damit der Rat gegen diese Unternehmen ermitteln kann. Denn anders, als in Ihrem Beitrag suggeriert, gibt es hierzulande klare Regeln und Kodizes für die PR-Branche, die Transparenz und seri­öses Arbeiten gewährleisten sollen.

Der DRPR wird von den führenden Branchenverbänden als Kontroll­organ getragen und geht seit nunmehr 30 Jahren gegen Personen und Institutionen vor, die gegen diese Regeln verstoßen. Dies schließt auch Verstöße im Bereich Public Affairs ein. Die entsprechenden Richtlinien und Kodizes sind jederzeit auf unserer Website einsehbar und heute Teil des Selbstverständnisses von PR-Leuten in Deutschland. Es ist be­dauerlich, dass Sie dies bei Ihren Recherchen offensichtlich übersehen haben. Anders ist kaum zu erklären, dass Sie in Ihrem Beitrag den Ein­druck erwecken, als sei PR eine Branche, in der Wahlkampfmanipulatio­nen gängige Praxis sind.

Damit wärmen Sie lediglich Klischees der Vergangenheit wieder auf und diffamieren die gesamte PR-Branche, die schon seit langem nach klaren, transparenten Regeln arbeitet. Der DRPR aktualisiert und wacht über diese Regeln und sorgt hier für die gebotene Einhaltung. Um es deutlich zu sagen: die von Ihnen dargestellten Sachverhalte sind natürlich nicht akzeptabel und sie widersprechen eindeutig den geltenden Kodizes in Deutschland. Insofern würden wir uns über eine Kontaktaufnahme von Ihnen freuen und wären gerne bereit, bei derartigen Regelverstößen Ermittlungen gegen die betreffenden Unternehmen aufzuneh­men.

Mit freundlichen Grüßen

Professor Dr. Lars Rademacher (Vorsitzender des Deutschen Rates für Public Relations)
Uwe A. Kohrs (Vorsitzender des Trägervereins des Deutschen Rates für Public Relations)

Im Interview mit dem PR-Journal haben Professor Dr. Lars Rademacher und Uwe A. Kohrs ihre Beweggründe erläutert.