Der DRPR hat auf das gestiegene öffentliche Interesse an wissenschaftlichen Themen und die Zunahme an problematischen Fällen reagiert und erstmals eine Richtlinie für Wissenschafts-PR erarbeitet. Grundlage für das Regel-werk, das künftig sowohl Leitfaden für die Branche als auch Grundlage für die Spruchpraxis des Rates ist, war ein intensiver Dialog mit den Vertretern der Wissenschafts-Community. Die Ratsmitglieder Prof. Dr. Alexander Güttler und Uwe A. Kohrs stellen die Richtlinie am 23. Juni im Rahmen des DPRG Zukunftsforums in Gelsenkirchen erstmalig vor. Mit der neuen Richtlinie für Wissenschafts-PR gibt der Deutsche Rat für Public Relations allen Personen, die Wissenschaft öffentlich kommunizieren, egal ob in Forschungseinrichtungen, Universitäten, Unternehmen oder Agenturen, einen verbindlichen Leitfaden an die Hand.
„Kommunikator:innen müssen eine beratende wie teilweise auch steuernde Rolle ein-nehmen.“ Dies ist eine der Forderungen aus der neuen Richtlinie für Wissenschafts-PR des Deutschen Rats für Public Relations (DRPR). Mit der Richtlinie reagiert der Rat auf den gestiegenen Stellenwert, den die Vermittlung von Wissenschaft, zum Beispiel aufgrund der Klimakrise oder Corona Pandemie, in der Gesellschaft einnimmt. „Die Richtlinie ist für den DRPR eine dringend benötigte normative Richtschnur bei der Bearbeitung von problematischen Fällen, die in der letzten Zeit deutlich zugenommen haben“, erläutert Prof. Güttler, der maßgeblich für die Richtlinie verantwortlich zeichnet. „Andererseits war uns dabei aber auch wichtig, die Position der Kommunikator:innen innerhalb ihrer Organisationen zu stärken. Kommunikator:innen dürfen nicht nur reine Erfüllungsgehilf:innen in wissenschaftlichen Einrichtungen sein“, ergänzt Güttler
Gemeinsam stellen Prof. Dr. Alexander Güttler und Uwe A. Kohrs die Richtlinie im Rahmen des DPRG Zukunftsforums am 23. Juni vor. Dort diskutieren sie mit Dr. Elisabeth Hoffmann, Chief Communication Officer an der Universität zu Köln, über die Notwendigkeit von Regeln bei der Vermittlung von wissenschaftlichen Inhalten für die Öffentlichkeit. „Es war uns wichtig, dass in der Richtlinie explizit die Anforderung an die Verständlichkeit von Wissenschaftsvermittlung für Laien festgeschrieben ist “, so Kohrs. Die DRPR Richtlinie konzentriert sich denn auch auf Leitlinien bei der Vermittlung für die allgemeine Öffentlichkeit und nicht auf die wissenschaftliche Fachkommunikation. „Die Richtlinie ist ein wichtiger Beitrag zur Professionalisierung der Branche und ich danke im Namen des Rates allen, die an diesem Projekt mitgearbeitet und es unter-stützt haben“, sagt Prof. Dr. Lars Rademacher, Vorsitzender des Rats, der beim Forum Wissenschaftskommunikation im Oktober mit Gästen ebenfalls über die neue Richtlinie diskutieren wird.
Die Richtlinie wurde im Rahmen eines eineinhalbjährigen, intensiven Prozesses entwickelt, der bereits im Februar 2021 mit einem öffentlichen, digitalen Hearing des Rates begann. Darauf folgte die Formulierung einer „Rohversion“, in die bereits bestehenden Leitlinien einbezogen wurden. Ziel war es, möglichst klare und für den Rat in der Spruchpraxis anwendendbare Regeln zu formulieren. In diesem Prozess wurden viele Expert:innen und Verbände, auch im Rahmen weiterer Diskussionsrunden – etwa bei der Auszeichnung der Forschungssprecher:innen des Jahres 2021 – ein-bezogen. Uwe A. Kohrs, Vorsitzender des Trägervereins des DRPR, erklärt: „Es war uns ein besonderes Anliegen, die Erarbeitung der Richtlinie einerseits mit der Expertise aus den Trägerverbänden und andererseits mit der Durchführung mehrerer Diskussionsrunden bestmöglich zu unterstützen.“
Die Meldung können sie hier herunterladen.
Die Richtlinie finden Sie hier.
Stand 25.04.2022