Deutscher Rat für Public Relations rügt Marcus Johst wegen mangelnder Transparenz und Schädigung des Berufsstandes

Berlin, 04.07.2025 – Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) spricht eine Rüge gegen den Kommunikationsberater Marcus Johst aus. Grund hierfür sind Verstöße gegen grundlegende ethische Prinzipien der Kommunikation, insbesondere gegen das Transparenz- und das Loyalitätsgebot.

Der DRPR hat sich mit dem Fall Marcus Johst befasst, nachdem in einem Artikel der Stuttgarter Zeitung über seinen Blog SPHÄRMAN („Meine Suche nach dem Sinn der Biosphäre Oberschwaben“) berichtet wurde. Auf diesem Blog wird Stimmung gegen das geplante Biosphärengebiet gemacht. Es besteht der Verdacht, dass Marcus Johst diesen Blog nicht aus Eigeninteresse, sondern im Auftrag Dritter betreibt, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, ohne dies jedoch offenzulegen. Im Rahmen offizieller Anfragen des DRPR konnte dieser Verdacht weder durch Marcus Johst noch seine potenziellen Auftraggeber glaubwürdig entkräftet werden.

Nach Einschätzung des Rates betreibt Marcus Johst den Blog SPHÄRMAN als Auftragsarbeit und verstößt damit gegen die gebotene Absendertransparenz, wie sie der Deutsche Kommunikationskodex verlangt.

Des Weiteren kritisiert der DRPR das Auftreten von Marcus Johst in der Öffentlichkeit. Mit der Selbstbezeichnung als „PR-Drecksau“ auf Twitter/X sowie der unwidersprochenen Darstellung seiner Person als „mediale(r) Auftragskiller“ diskreditiert er nach Ansicht des Rates das Ansehen des Berufsstandes. Solche Äußerungen bedienen Stereotypen und zeichnen ein falsches Bild des PR-Berufsfeldes, wodurch dessen Arbeitsgrundlagen ausgehöhlt werden.

Nach Meinung des Rates verstößt dieses Verhalten ebenfalls gegen den Deutschen Kommunikationskodex, der PR-Fachleute nicht nur zur Transparenz, sondern auch zur Loyalität gegenüber ihrem Berufsstand verpflichtet.

Der DRPR weist darauf hin, dass Kodizes und Richtlinien des Berufsfelds auch für Selbstständige gelten. Zudem sollten sich Auftraggebende vorab von der Seriosität und Glaubwürdigkeit der von ihnen beauftragten PR- und Kommunikationsprofis überzeugen.

 

Die Pressemitteilung zum Download finden Sie hier.

Den Ratsbeschluss finden Sie hier.