„Grundsätzlich gilt: Wer Wissen verbreitet, der trägt Verantwortung, dies aus einer Haltung der Wahrhaftigkeit zu tun“ – dieses Zitat stammt aus der vorläufigen Version der neuen Richtlinie Wissenschaftskommunikation, die der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) heute veröffentlicht. In einem rund einjährigen Prozess wurde sie unter Einbindung aller relevanten Fachverbände auf Basis bestehender Regelwerke diskursiv erarbeitet. Die neue Richtlinie soll als Grundlage für die Spruchpraxis des Rates dienen und außerdem die Rolle der Kommunikator:innen in Einrichtungen stärken.
Das Interesse der breiten Bevölkerung an wissenschaftlichen Themen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ausschlaggebend dafür war neben dem Klimawandel sicherlich auch die Corona-Pandemie. Fälle wie die Heinsberg-Studie beschäftigten nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch den DRPR. Diesen Vorfall nahm der Rat u.a. als Anlass, eine möglichst umfassende und normative Leitlinie für die Wissenschaftskommunikation zu schaffen. „Mit der neuen Richtlinie Wissenschaftskommunikation haben wir einen zeitgemäßen und pragmatischen Rahmen zur Unterstützung geschaffen. Wie versprochen stellen wir vor der finalen Verabschiedung im Rat noch einmal öffentlich, um letzte Anregungen einzusammeln“. kommentiert Prof. Dr. Alexander Güttler, DRPR Mitglied, Mitautor der neuen Richtlinie sowie des deutschen Kommunikationskodex.
In die Ausarbeitung der neuen Richtlinie sind die Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR von Wissenschaft im Dialog (WiD) und dem Bundesverband Hochschulkommunikation sowie verschiedene Ausarbeitungen des Siggener Kreises eingeflossen. „Die neue Richtlinie berücksichtigt somit alle zentralen Inhalte bestehender Regelwerke zur Wissenschaftskommunikation“, fasst der Vorsitzende des DRPR, Prof. Dr. Lars Rademacher, zusammen. „Sie wird dem Rat in Zukunft als wegweisende Urteilsbasis und Kommunikatorinnen und Kommunikatoren als Orientierungshilfe dienen“.
Die überarbeitete Richtlinie Wissenschaftskommunikation wurde im Rahmen der virtuellen Preisverleihung „Forschungssprecherinnen und -sprecher des Jahres 2021“ bereits im November erstmals präsentiert, diskutiert und sehr positiv rezipiert. Die wissenschaftsinterne Kommunikation (z. B. Peer-to-Peer-Kommunikation) ist von der neuen Richtlinie ausdrücklich ausgenommen.
Ihre Anmerkungen zur Richtlinie können Sie ab heute bis zum 13. März 2022 an den Rat adressieren. Eine kleine Bitte der Redaktion: Wir haben eine Vielzahl möglicher Differenzierungen diskutiert und die aus unserer Sicht Wichtigsten eingearbeitet. Bitte helfen Sie mit, dass die Richtlinie Ihre Trennschärfe behält und nicht verwässert. Gerne werden wir mit Ihrer Hilfe noch deutlicher. Danke.
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Anea Meinert E-Mail: wissenschaft@drpr-online.de
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Stand: 24.02.2022